Zahnfleischentzündung – Parodontitis
Es ist eine regelrechte Volkskrankheit: Mehr als 20 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum leiden unter Zahnfleischentzündung (eigentlich „Parodontitis“), einer durch Bakterien hervorgerufenen Entzündung des Zahnhalteapparates, in dem die Zähne verankert sind. Durch Zahnfleischentzündung gehen mehr Zähne verloren als durch Karies.
Was ist Zahnfleischentzündung?
Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie diese Erkrankung haben. Denn Zahnfleischentzündung muss keine Schmerzen verursachen. So wird sie oft nicht erkannt oder nur unzureichend behandelt. Zahnfleischentzündung führt zu einer Infektion des Zahnbettes und dann einem Abbau des umliegenden Knochens führt. Wird die Infektion nicht behandelt, bilden sich um den Zahn herum immer tiefere Taschen im Gewebe. Der Zahn beginnt zu wackeln und fällt schließlich aus. Ein Anzeichen von Zahnfleischentzündung ist der unangenehm süßlich-faulige Mundgeruch, den die Bakterien in den Zahnfleischtaschen verursachen.
Parodontitis und die Folgen
Die Folgen von Parodontitis können aber noch weit gravierender sein und die Gesundheit des Patienten erheblich schädigen. In den letzten Jahren haben sich die Hinweise darauf verdichtet, dass Parodontitis-Erreger auch an der Entstehung spezieller Beläge beteiligt sind. Diese bakteriellen Beläge können sogar für Schlaganfall oder Herzinfarkt verantwortlich sein, warnen Kieferchirurgen und Zahnärzte. Gelangen die Bakterien in die Blutbahn, besteht die Gefahr, dass die Durchblutung der Gefäße abnimmt und die Atemwege leiden. Es beweist sich wieder einmal: „Gesund beginnt im Mund!“
Die Therapie bei Parodontitis
Sicherheit kann nur eine spezielle Parodontitis-Behandlung beim Zahnarzt schaffen. Dabei werden die Zähne erst professionell gereinigt (weitere Infos dazu: zahnimplantate.com/ratgeber/behandlungen/professionelle-zahnreinigung), außerdem wird das Zahnputzverhalten überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Unter lokaler Betäubung säubert der Arzt die Zahnfleischtaschen und entfernt entzündetes Gewebe. Nach einer etwa dreimonatigen Heilungsphase wird der Behandlungserfolg überprüft.
Doch entscheidend für den Erfolg sind nicht nur die Behandlungen beim Zahnarzt, sondern die Mundpflege zuhause. Denn täglich ein bis zwei Minuten extra können bestehende Zahnfleischentzündungen ganz einfach rückbilden und neue vermeiden.
Was hilft gegen Zahnfleischentzündung?
Das Wichtigste dabei ist zusätzlich zum Zähneputzen auch die Reinigung der Zahnzwischenräume von Essensresten und damit die Entfernung der dortigen Bakterien. Nur die regelmäßige Anwendung einer Munddusche sichert hier den besten Erfolg. Sie schwemmt alle Essensreste aus den Zahnzwischenräumen und entzieht damit den Bakterien die Nahrung. Und reduziert damit Zahnfleischentzündungen oder bildet sie sogar zurück.
Zusätzlich ist es eine gute Idee, das Zahnfleisch regelmäßig zu kräftigen. Das geht ganz einfach, auf natürlichem Weg mit Kräutern und Ölen. Schon seit langen Zeiten verwenden die Leute dazu das Ölziehen. Einfach in der Früh sofort nach dem Aufstehen eine abgestimmte Ölmischung durch den Mund ziehen. Das entzieht dem Mund alle Schadstoffe und Bakterien, beruhigt das Zahnfleisch und kräftigt den ganzen Körper.
Denken Sie immer daran: Täglich kurz die Zahnzwischenräume reinigen. Denn Zahnfleischentzündung ist eine chronische Erkrankung, sie kann sich immer wieder neu zeigen.